Am 22. November 2023 wurde Dr. theol. Maximilian Künster im Rahmes des Dies Academicus im Bischöflichen Priesterseminar mit dem Dissertationspreis der Johannes Gutenberg-Universität ausgezeichnet. Maximilian Künster schloss im November 2022 das Promotionsverfahren in katholischer Theologie mit der Höchstnote "summa cum laude" ab. Die Dissertation mit dem Titel "Das Mainzer Priesterseminar 1939-1945. Priesterausbildung - Kriegserfahrung - Kriegsdeutung" wurde von Prof. Dr. Claus Arnold (Erstgutachten) und Prof. Dr. Leonhard Hell (Zweitgutachten) betreut.
Theologie
Dissertationspreis für Dr. theol. Maximilian Künster
La Chiesa cattolica tedesca nell’età contemporanea – Internationales Seminar des Istituto Sturzo anlässlich der Verleihung des Premio Desiderio Pirovano
Am 13. Oktober 2023 veranstaltete die Associazione Desiderio Pirovano ein internationales Seminar im Istituto Sturzo zum Thema "La Chiesa cattolica tedesca nell'età contemporanea". Prof. Arnold hielt einen Vortrag mit dem Titel "La Chiesa cattolica in Germania dalla crisi modernista all’apertura ecumenica".
Das Programm finden Sie hier:
Bozza-Premiazione-Pirovano-2023_040923
Die Aufzeichnung ist unter folgendem Link anzusehen: https://www.youtube.com/watch?v=Y_o6-xReKLI&pp=ygUPaXN0aXR1dG8gc3R1cnpv
Erster Stipendiat des EU-Projekts ReIReS an der JGU Mainz
Das EU-Projekt Research Infrastructure on Religious Studies (ReIReS) bietet einen transnationalen Zugang zu den Bibliotheken und Archiven großer europäischer Forschungsinstitutionen, an denen Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler durch Stipendien unter der Anleitung von Experten an den einzigartigen historischen Materialien forschen können.
Ein Partner dieser Kooperation ist auch die Johannes-Gutenberg-Universität (JGU) Mainz. Hier konnte am 13. März Leor Jacobi als erster ReIReS-Stipendiat begrüßt werden. Der Talmudexperte von der Bar-Ilan-Universität Israel recherchiert in der Jüdischen Bibliothek an der JGU zu den Jom-Kippur-Gebräuchen der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Mainz. Prof. Dr. Claus Arnold von der Katholisch-Theologischen Fakultät, Abteilung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, betreut das Mainzer Teilprojekt, unterstützt von Alexandra Nusser, die alle Aktivitäten vor Ort koordiniert.
Die offizielle Begrüßung des ersten ReIReS-Stipendiaten in der Jüdischen Bibliothek an der JGU, von links nach rechts: Prof. Dr. Claus Arnold und Alexandra Nusser M.A., Katholische Theologie - Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und ReIReS, Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU, Leor Jacobi, ReIReS-Stipendiat, Prof. Dr. Andreas Lehnardt, Evangelische Theologie – Judaistik. Foto: Peter Pulkowski
Dr. theol. Markus Müller
Forschungsschwerpunkte
Geschichte der katholischen Pädagogik und Religionspädagogik bzw. Katechetik im 20. Jahrhundert.
Predigt, Schriftauslegung und Zensur im 16. Jahrhundert: Der Mainzer Domprediger Johann Wild (1495-1554).
Geschichte und Profil des Seminars für Kirchengeschichte
Bei der Errichtung der Fakultät für Katholische Theologie im Rahmen der Wiedergründung der Universität Mainz wurden 1946 zwei Lehrstühle im Bereich der Historischen Theologie geschaffen, einer für Kirchengeschichte und Patrologie, einer für christliche Archäologie und Kunstgeschichte. Auf den zuerst genannten wurde Ludwig Lenhart berufen, zuvor Professor am Bischöflichen Priesterseminar Mainz; der andere Lehrstuhl blieb zunächst unbesetzt. Nachdem 1954 August Schuchert einen Lehrauftrag für dieses Gebiet wahrgenommen und ab 1955 Anton Philipp Brück als a.o. Professor tätig geworden war, wurde mit dessen Ernennung zum o. Professor am 15. Dezember 1964 der zweite Lehrstuhl der historisch-theologischen Fächergruppe regulär konstituiert. Nach der Emeritierung von Ludwig Lenhart wurde im Wintersemester 1968/69 die Abgrenzung der Lehrgebiete neu definiert, und zwar in Anlehnung an den Usus der meisten katholisch-theologischen Fakultäten im deutschen Sprachraum: Alte Kirchengeschichte und Patrologie einerseits, Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde andererseits. Dieser Fächerbestand wurde mit Schreiben des Ministers für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur vom 9. Mai 2006 an den Bischof von Mainz nochmals bestätigt.
Die Abteilung Kirchengeschichte des Altertums, Patrologie und Christliche Archäologie übernahm Karl Suso Frank OFM (1968-1974). Seinen Interessensschwerpunkt bildete vor allem die Geschichte des Mönchtums. Ihm folgte im Wintersemester 1976/77 Theofried Baumeister OFM, der die Professur bis zu seiner Emeri-tierung im Sommersemester 2009 innehatte. Inhalte seiner Forschungen sind die Frömmigkeitsgeschichte der Alten Kirche (Martyrium, Hagiographie und Heiligenverehrung), Kirchengeschichte des Niltals (Ägypten und Nubien), Koptologie, Gnosisforschung sowie die Religionsgeschichte der Antike. Zum Wintersemester 2010/11 übernahm Heike Grieser die Professur. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in sozial- und rechtsgeschichtlichen Fragestellungen (Christentum/ Theologie und Sklaverei; Frühchristliche Caritas), im kulturhistorischen Bereich (Christentum im Umfeld der (paganen) Religionen; Christlicher Volksglaube) sowie in der Hagiographie und der Historischen Frauenforschung.
Ludwig Lenhart (1902-1971)
Die Abteilung für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde hat die Geschichte des Christentums im Zeitraum vom beginnenden Mittelalter bis zur jüngsten Vergangenheit zum Gegenstand, also etwa 1300 Jahre. Bis in die frühe Neuzeit hinein verläuft dabei die Kirchengeschichte in enger Verschränkung mit der politischen Geschichte des europäischen Kontinents. So fasst diese Disziplin die Geschichte nicht isoliert als Institutionengeschichte der Kirche auf, sondern öffnet die Perspektive auf den engen kulturgeschichtlichen Zusammenhang zwischen christlicher Religion und dem Werden europäischer Zivilisation.
Anton Philipp Brück (1913-1984)
Bis zu seiner Emeritierung 1978 pflegte Anton Philipp Brück insbesondere die Mittelrheinische Kirchengeschichte und die Religiöse Volkskunde. Sein Nachfolger seit 1979, Univ.-Prof. Dr. Isnard W. Frank OP, baute die Geschichte der Orden und religiösen Gemeinschaften, besonders jene der Bettelorden, zum Hauptarbeits- und Forschungsgebiet der Abteilung aus. P. Isnard, der am 13. Oktober 2010 in Wien verstorben ist und in der Gruft der dortigen Dominikanerkirche beigesetzt wurde, sagte von sich: "Ich bin Jahrgang 1930 und komme aus Ulm; um genau zu sein: aus Wiblingen, einem seit 1928 eingemeindeten Ort, in dem bis 1806 ein 1092 gegründetes Benediktinerkloster bestand. Die eindrucksvolle Klosteranlage des 17./18. Jahrhunderts mit einem prachtvollen Bibliothekssaal und eine bereits vom Klassizismus geprägte Kirche sind erhalten geblieben. Die Kirche, 1782 vollendet, ist der letzte Großbau der in der oberschwäbischen Kulturlandschaft zahlreichen und vielgestaltigen Kirchenbauten. Meine Vorliebe für Kirchenbaukunst, Klosterwesen und Geschichte überhaupt hatten also in meiner Heimat ihre Wurzeln."
Isnard Wilhelm Frank (1930-2010)
Nach Franks Pensionierung (1996) übernahm 1997 Johannes Meier, zuvor Ruhr-Universität Bochum, die Professur. Er pflegte das ordensgeschichtliche Interesse weiterhin, es galt jetzt bevorzugt den Prämonstratensern und den Jesuiten. Ein neuer Schwerpunkt entstand in der außereuropäischen Christentumsgeschichte, insbesondere Lateinamerikas. Die Zäsur zwischen Mittelalter und Neuzeit lässt sich u.a. mit der Entdeckung der Seewege nach Amerika und um Afrika herum nach Indien, Süd- und Ostasien (1492 bzw. 1498) datieren. Sie markiert den Beginn der Ausbreitung des westlichen Christentums über Europa hinaus. Im Bereich der Mission und der Entwicklung zur Weltkirche liegt seit 1997 ein zentrales Forschungsgebiet des Mainzer Seminars für Kirchengeschichte, das dabei in internationalem Austausch, vor allem mit Historikern in Lateinamerika und China, steht. Im Rahmen eines langfristigen Projektes wird speziell über die Jesuitenmissionen in Portugiesisch- und Spanisch-Amerika im 17. und 18. Jahrhundert geforscht. Neben missionsgeschichtlichen werden auch zeitgeschichtliche und gegenwartsbezogene Fragestellungen aus der katholischen Weltkirche und der globalen Ökumene in den Fokus gerückt. Die Bereichsbibliothek Theologie wird seit 1997 um das Sammelgebiet "Außereuropäische Kirchengeschichte" kontinuierlich und substantiell erweitert.
Johannes Meier war von 2001 bis 2012 Sprecher des Interdisziplinären Arbeitskreises "Lateinamerika" der Johannes Gutenberg-Universität. Er gibt gemeinsam mit dem evangelischen Kirchenhistoriker Klaus Koschorke (LMU München) die Schriftenreihe "Studien zur Außereuropäischen Christentumsgeschichte" heraus. Er gehört der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur als ordentliches Mitglied an. Mit Ablauf des 30. September 2013 trat er in den Ruhestand.
Johannes Meier (geb. 1948)
Seit dem Sommersemester 2014 ist Claus Arnold (geb. 1965), zuvor Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Nachfolger von Johannes Meier. Er ist zugleich der ehrenamtliche Leiter des diözesanen Instituts für Mainzer Kirchengeschichte.
Ehemalige MitarbeiterInnen
Wissenschaftliche Mitarbeiter, Assistenten
Dr. phil. Katharina Bosl von Papp (1998-2000)
Dipl.-Theol. Peter Downes M.A. (1998-2003)
Dr. theol. Bernward Kröger (2000-2007)
Dr. phil., Lic. theol. Veit Straßner (2003-2008)
Dipl.-Theol. Martin Janik (2008-2013)
Dr. Uwe Glüsenkamp (2000-2014)
Dr. theol. Markus Müller (2014-2018)
PD Dr. theol. Christoph Nebgen (2013-2018)
Alexandra Nusser M.A. (2018-2021)
Studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte
Yasemin Tobias
Sekretariat
Frederike Ockert M.A. (-2018)
Nadja Hoß (2019-2023)
Herzlich willkommen!
Als abschließende Synthese aus dem DFG-Projekt "Die römische Kurie und der deutsche 'Integralismusstreit'" ist nun bei Brepols eine gemeinsame englischsprachige Monographie von Claus Arnold, Francesco Tachi und Giovanni Vian erschienen.
Frisch erschienen ist eine neue Ausgabe des Journal of Modern and Contemporary Christianity (JoMaCC) und ab sofort hier einsehbar. Mit Claus Arnold, Valentina Ciciliot und Giovanni Vian als Herausgeber beinhaltet die zweite Ausgabe von Oktober 2023 Beiträge zu den Herausforderungen für die christlichen Kirchen im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert.
Darin enthalten sind die folgenden Beiträge:
Editorial
Claus Arnold, Valentina Ciciliot, Giovanni Vian
Czech Catholic Modernism
The Renewal of Catholic Literature Combined with Social
and Ecclesiastical Reform
Tomáš Petráček
Reimagining Religious Life and Social Apostolate
The Case of the Auxiliaires de lʼApostolat
Maite De Beukeleer, Karen Kennes, Dries Bosschaert
Neoconservatives’ Reading of Catholic Social Teaching
The Political Debate Over the Encyclical Centesimus Annus
Fulvia Dellavedova
Journey to Pragmatism: The History
of the American Religious Right in the Nineties
Alberto Concina
Churches Before the Russian-Ukrainian War
Piercamillo Falivene
Am 22. November 2023 wurde Dr. theol. Maximilian Künster im Rahmes des Dies Academicus im Bischöflichen Priesterseminar mit dem Dissertationspreis der Johannes Gutenberg-Universität ausgezeichnet. Maximilian Künster schloss im November 2022 das Promotionsverfahren in katholischer Theologie mit der Höchstnote "summa cum laude" ab. Die Dissertation mit dem Titel "Das Mainzer Priesterseminar 1939-1945. Priesterausbildung - Kriegserfahrung - Kriegsdeutung" wurde von Prof. Dr. Claus Arnold (Erstgutachten) und Prof. Dr. Leonhard Hell (Zweitgutachten) betreut.
Die Öffnung der vatikanischen Archive für die Zeit von Papst Pius XII. hat der theologiegeschichtlichen Forschung ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Der DFG-geförderte italienisch-französisch-deutsche Workshop in der Villa Vigoni vom 9. bis 12. Oktober 2023 warf einen Blick auf aktuelle Projekte in diesem Kontext und setzte sie in Beziehung zu bisherigen Forschungen zur Geschichte des römischen Lehramts und der römischen Zensur. Gerade das Pontifikat von Pius XII. ist dabei von einer interessanten Gemengelage aus vorsichtigen Öffnungstendenzen und erneuerter Repression gekennzeichnet.
Der Workshop wurde geleitet von Prof. Claus Arnold (JGU), PD Dominik Heringer (Universität zu Köln) und Prof. Giovanni Vian (Università Ca’Foscari Venedig). Teilnehmende waren Dr Manuela Barbolla, Archivio del Dicastero per la Dottrina della Fede, Dr. Matthias Daufratshofer, Universität Münster,Dott. Alejandro M. Dieguez, Archivio Apostolico Vaticano; Dott. Federico Ferrari, Universitá Cattolica del Sacro Cuore Milano, Prof. Étienne Fouilloux, Université Lumière Lyon 2, Dr. Michael Pfister, Universität Münster, Dr. Mercè Prats, Fondation Teilhard de Chardin, Dott. Daniele Premoli, Pontificio Ateneo Sant'Anselmo, Roma, Dr. Sr. Sabine Schratz OP, Lumen Dominican Centre Dublin/Institutum Historicum Ordinis Praedicatorum Roma; Dott. P. Augustin Laffay OP, Archivar des Dominikanerordens, Santa Sabina, Rom, Dr. Saretta Marotta, Università Ca’Foscari Venezia, Prof. Dr. Klaus Unterburger, LMU München.
https://www.villavigoni.eu/event/il-magistero-romano-nel-xx-secolo/
Am 13. Oktober 2023 veranstaltete die Associazione Desiderio Pirovano ein internationales Seminar im Istituto Sturzo zum Thema "La Chiesa cattolica tedesca nell'età contemporanea". Prof. Arnold hielt einen Vortrag mit dem Titel "La Chiesa cattolica in Germania dalla crisi modernista all’apertura ecumenica".
Das Programm finden Sie hier:
Bozza-Premiazione-Pirovano-2023_040923
Die Aufzeichnung ist unter folgendem Link anzusehen: https://www.youtube.com/watch?v=Y_o6-xReKLI&pp=ygUPaXN0aXR1dG8gc3R1cnpv
Die dritte Ausgabe des Journal of Modern and Contemporary Christianity (JoMaCC) mit dem Titel: "Breaking Through the Stained-Glass Ceiling? Case Studies on Female Catholicism and Its Transnational Developments Since the 1950s" ist nun erschienen und unter diesem Link online verfügbar. Nach dem einleitenden Editorial von Valentina Ciciliot (Università Ca’ Foscari Venezia, Italia), John Maiden (Open University, United Kingdom) und Charles Mercier (Université de Bordeaux, France) beinhaltet diese Ausgabe folgende Beiträge:
Recovering the Legacy of the Thought of Catholic Lay Women (1945-62)
Natalia Núñez Bargueño
Universidad de Castilla La Mancha, Spain
Adriana Zarri: the Power of a Lay Woman’s Voice
Mariangela Maraviglia
Comitato scientifico di “Religioni e società. Rivista di scienze sociali della religione”, Italia
Crossing the Stained-Glass Ceiling of Theology:The Proclamation of the First Women as Doctors of the Church
Clarisse Tesson
Université Paris-Est-Créteil, France
Charisma, Gender and ‘Glocality’: Catholic Charismatic Women in the 1970s
John Maiden
Open University, United Kingdom
Breaking through the Stained-Glass Ceiling During John Paul II’s Pontificate? Women, Feminism and World Youth Days
Charles Mercier
Université de Bordeaux, France
From the Silent Revolution to Sexual Abuse Scandals: The Question of ‘Women’s Place’ in French Catholicism
Céline Béraud
École des hautes études en sciences sociales,
Centre d’études en sciences sociales du religieux, France